Es ist ein ewig leidiges Thema: Skifahrer beschweren sich über Snowboarder und umgekehrt. Würden beide Sportgruppen sich gegenseitig respektieren, wäre das Problem aus der Welt und die Toleranz dem Anderen gegenüber wohl ein Leichtes. Auf dieser Seite ändere ich meinen Schreib-Stil etwas, weil es um ein Thema geht, welches mir persönlich am Herzen liegt und bei dem ich Erfahrungen mit genau dem angesprochenen Punkt oben teilen will.
Wolfgang und ich haben uns 2011 kennen gelernt, er ein super Skifahrer und ich leidenschaftliche Snowboarderin, die seit fast 15 Jahren nicht mehr auf den Skiern gestanden hat. Gefühlmäßig zum Scheitern verurteilt, konnten wir unsere ersten Skitage gemeinsam trotzdem sehr genießen. Als mich die Neugier dann irgendwann packte und ich mit zwei Skieren an den Beinen 2012 vor unserem Haus stand und nicht wusste, wie ich jetzt hier wegfahren sollte, dachte ich wirklich nur "Was genau machst du da eigentlich??". Nach mindestens 5 Minuten, in denen ich versuchte los zu starten, packte es mich und ich stieß mich einfach los in Richtung Tal. Es war unbeschreiblich komisch für mich und ich hatte das Gefühl, nichts an den Beinen zu haben weil zwei Skier im Vergleich zu einem Snowboard sehr leicht sind. Nach einigen Schwüngen war mir klar - man kann auch Skifahren nicht verlernen und es wurde zu einem erfolgreichen Tag für mich.
Seither bin ich Hin- und hergerissen zwischen diesen beiden Sportarten und entscheide immer erst kurzfristig, mit welchem Gerät es denn heute auf die Piste geht. Mein Herz gehört jedoch meinem geliebten Snowboard und ich liebe es, in Saalbach-Hinterglemm zu leben und dort die besten Pisten für mein pures Board-Erlebnis vorzufinden. Sobald es geschneit hat, geht es auf die Tiefschnee-Hänge in der Hochalm, am Westgipfel oder am Zwölferkogel und es ist wirklich Lebensfreude pur dort runter zu powdern. Mittlerweile fahren auch unsere Kinder Ski und ich stehe deshalb immer öfter auf den 2 Brettern. Ich für meinen Teil kann nur sagen: Es hat beides seine Vor- und Nachteile und man muss sowohl dem Einen als auch dem Anderen die Freude an "seiner" Sportart lassen. Als "Switcher" verstehe ich das besonders gut und kann nur jedem ans Herz legen, auch die andere Sportart mal auszuprobieren. Meine Tochter Elisabeth will auch irgendwann die Kunst des Snowboardens erlernen und dann will ich sie tatkräftig dabei unterstützen.
Sabrina Gensbichler