Als die nautische Stunde über uns herein brach, konnten wir unsere Lichter abstellen und ohne Hilfe weiter laufen. Die Morgendämmerung dränge uns dazu, etwas schneller zu wandern um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. In der Zwischenzeit hat sich das Wetter etwas geändert und so zogen vom Tiroler Land immer mehr Wolken ins Glemmtal herein. Davon ließen wir uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen - der Gipfel lag bereits kurz vor uns. Über den sehr steilen Direktanstieg ging es die Flanke hoch zum berühmten Gipfelkreuz des Tristkogels. Dieser Anstieg hatte es in sich - wer nicht schwindelfrei ist, sollte lieber den gemächlicheren Umweg hoch wandern. Am Gipfel angekommen hatten wir nette Gesellschaft von weiteren Gipfelstürmern die sich diesen wunderschönen Start in den Tag ebenfalls nicht nehmen lassen wollten. So suchten wir uns eine schöne Stelle, ich packte meine Kamera aus und geduldig und etwas wehmütig warteten wir auf die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Die Stimmung am Berg war atemberaubend. Vor uns der wunderschöne Sonnenaufgang - hinter uns eine Wolkenfront die sich ihren Weg in Richtung Salzburg bahnte. Die Mischung aus Wolken und blauem Himmel machten das gewisse Etwas aus und so erfüllte uns pure Glückseligkeit als wir der Sonne beim munter werden zusahen. Bevor das Wetter umschwenken konnte, machten wir uns wieder auf den Weg nach unten - diesmal über den nicht so steilen Pfad "hinten rum". Auf halbem Weg zurück zur Osmannalm erwischte uns dann doch ein Regenguss und wir wurden ganz schön nass. Gut, dass wir unsere Regenjacken alle dabei hatten... Bevor wir die Heimreise antraten ging sich zum Abschluss noch ein Kaffee auf der Ossmannalm auf. Das nächste Mal planen wir das leckere Frühstück auf der urigen Alm wieder als gelungenen Abschluss der Wanderung ein!
